Mit der Planung beginnt die Reise und mit der Planung beginnt auch dieses Reisetagebuch. Heute in zwei Wochen startet eine insgesamt vierwöchige Reise nach Kanada. Drei Wochen mit dem Wohnmobil werden dabei von mehrtägigen Aufenthalten in Vancouver eingerahmt.
Nach mehrjähriger Pause starten wir am 24.5. endlich wieder zu einer Reise nach Kanada. Genauer: Westkanada. Noch genauer: British Columbia. Und ganz exakt: Vancouver. Zumindest ist Vancouver Start und Ziel der Tour. Die drei Übernachtungen in Vancouver am Anfang und wieder drei am Ende der Reise sind aber auch schon die einzigen Fixpunkte der ganzen Tour. Dazwischen gibt es eine dreiwöchige Rundreise mit dem Wohnmobil, deren Verlauf nur sehr vage umrissen ist und die auch so offen und spontan wie irgend möglich bleiben soll.
Das Spontane planen
Da schreibt er einen Beitrag über Reiseplanung und möchte doch eigentlich unterwegs spontan bleiben. Wie passt das zusammen?
Zwar soll der exakte Reiseverlauf noch nicht festgelegt werden, das entbindet mich aber nicht von der Pflicht, die Reise grundsätzlich zu planen und vorzubereiten. Auch ich lese Reiseführer für Kanada, allerdings eher zur Inspiration als für konkrete Tipps und Ziele.
Zwar sollen noch keine Campgrounds gebucht/reserviert werden, es kann aber durchaus schon mal eine Auswahl der unzähligen Campgrounds, RV Parks, Provincial Parks und sonstiger Möglichkeiten, sein Wohnmobil abzustellen, zusammengestellt werden.
Zwar stehen keine Strecken oder Tagesziele bzw. Übernachtungsorte fest, es gibt aber eine Liste von Orten, die wir im Verlauf der Reise sehen möchten.
Zwar wurde noch keine Fähre reserviert, die Fährverbindung für die Überfahrt Richtung Vancouver Island steht aber zumindest schon fest (Tsawwassen – Swartz Bay). Für die Rückfahrt gilt das nicht. Die erfolgt vermutlich an anderer Stelle an einem bisher noch nicht bekannten Datum.
Zwar wurde noch kein Ausflug auf der Tour gebucht, mehrere Aktivitäten sind aber fest vorgesehen – Whale Watching mit einem Zodiac, ein weiterer Ausflug mit einem etwas gemächlicheren Schiff, um die Küste von Vancouver Island zu erkunden, eine Kajaktour und diverse Wanderungen stehen auf dem Zettel.
Das Wohnmobil
Unser Wohnmobil mieten wir wieder bei Fraserway. Nach sehr guten Erfahrungen in der Vergangenheit haben wir uns wieder für diesen Vermieter entschieden. Die Fahrzeuge sind immer neu oder jung und in einem erstklassigen Zustand. Und der Service in den Vermietstationen übertrifft sogar noch die typisch kanadische Freundlichkeit. Ihr werdet im Verlauf der Reise vermutlich noch öfter merken, dass ich von Fraserway und von deren RVs ziemlich begeistert bin. Ich werde mich auch gar nicht bemühen, neutral zu bleiben.
Auf dieser Tour wird ein Truck Camper mit Slide-Out unser Zuhause auf Zeit sein. Bisher hatten wir nur Wohnmobile vom Typ Motorhome Class C. Der Grundriss des Truck Campers hat mich davon überzeugt, dass es das ideale Fahrzeug für uns als Paar ist. Noch dazu hat die getrennte Kabine den Vorteil, dass man vom ewigen Klappern des Geschirrs verschont bleibt. Von Nachteil ist natürlich, dass man nicht einfach von der Fahrerkabine aus in die Wohneinheit gehen kann. Schauen wir mal, ob wir am Ende der Tour noch ebenso begeistert vom Truck Camper sind wie jetzt.
Ach ja, die Planung. Die geht jetzt in die heiße Phase. Nach den schon lange vorbereiteten Dingen wie Flugbuchung, Hotelreservierung für den Vancouver-Aufenthalt und natürlich der Camperbuchung und den etwas kurzfristigeren Vorbereitungen, wie z. B. dem Kauf einer SIM-Card für bezahlbare Datennutzung und einer Karte von Vancouver Island, geht es jetzt daran, sich Strecken, Campgrounds, Anbieter für Tagesausflüge und nette Örtchen anzusehen und auf die Wunschliste zu setzen. Seit März 2016 braucht man auch eine Reisegenehmigung, die eTA für Kanada, die man frühzeitig beantragen sollte.
Wäre es unsere erste Wohnmobiltour, hätten wir darüber hinaus noch einige Zeit in die Einkaufsliste investiert, um beim ersten Einkauf zu Beginn der Tour nicht die Hälfte zu vergessen. Schließlich möchte man auch mal ein paar Tage lang autark bleiben können und nicht jeden Tag darauf angewiesen sein müssen, einen Supermarkt in der Nähe zu haben. Nun ist es aber nun gerade nicht unsere erste Tour und wir haben daher schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie wir unseren ersten Einkauf durchführen. Falls es von Interesse ist – auf der Website CamperCo.de, an der ich nicht ganz unbeteiligt bin, habe ich einen ziemlich ausführlichen Artikel über das Einkaufen auf Wohnmobilreisen geschrieben. Dort gibt es auch einen Einkaufszettel zum Download und ein paar Tipps für sinnvolle Ergänzung der Wohnmobilausstattung.
Das sollte als Einführung zum Reisetagebuch reichen. Es geht hier weiter, wenn sich vor dem Start noch etwas ergibt, ansonsten natürlich von unterwegs. Technisch ist alles für eine zeitnahe Berichterstattung vorbereitet: Kameras, Laptop, Stromversorgung durch Zusatzakkus, Datenpaket – dann muss nur noch Zeit und Lust zum Schreiben von Unterwegs da sein. Ansonsten müsst ihr eben auf unsere Rückkehr warten.